Spatenstich GiB-Forschungs- und Entwicklungszentrum (FEZ) in Arnstorf

22.10.2019

Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum der GiB (Gesellschaft für innovative Bautechnologie mbH) bietet auf über 2.000 m² Platz für modernste Laboreinrichtungen und Prüfstände zur Entwicklung innovativer Bauteile und Systemlösungen. Damit entsteht Niederbayerns größtes Schallprüflabor direkt an der Simbacher Straße, am Ortsende von Arnstorf.

Die Lindner Gewerbeimmobilien GmbH übernimmt die Projektierung des gesamten Neubaus mit einer Investitionssumme von ca. 5 Mio. Euro.

Für den GiB-Neubau wird erstmals eine besonders innovative Elementfassade ausgeführt, welche aus einem Entwicklungsauftrag eines Industriekunden entstand. Der Bau dient so quasi als Praxistest. Dabei handelt es sich um eine völlig neuartige, vorgefertigte Trockenbau-Vorhangfassade in Stahlleichtbauweise, die in dieser Art später auch für Kunden im Wohnungsbau wie auch Nicht-Wohnungsbau zum Einsatz kommen soll.

Die GiB wurde Ende 2009 gegründet und beschäftigt derzeit 80 hochqualifizierte Ingenieure und Techniker im Bereich der verschiedensten Baudienstleistungen. Zu den Kompetenzfeldern der GiB-Ingenieure zählen insbesondere die Tragwerksplanung, Brandschutzlösungen, Produktentwicklung, Bauphysik und Bau- und Raumakustik. Seit vielen Jahren sind die GiB-Akustiker und deren Prüfstände von der deutschen Akkreditierungsstelle DAkkS akkreditiert. Die derzeitigen Prüfkapazitäten der GiB werden mit dem neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum deutlich erweitert und es entstehen gleichzeitig neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze für die Region.

Als unabhängige Prüfanstalt ist die GiB berechtigt, sowohl für die Bauindustrie als auch für Projektentwickler Schallmessungen im Labor oder direkt am Bauobjekt durchzuführen. Bei neu entwickelten Baulösungen ist es unverzichtbar, die rechnerisch bemessenen Bauteilkonstruktionen 1:1 auf ihre Praxistauglichkeit in Großprüfständen – nach nationalen wie auch internationalen, genormten Prüfstandards – nachzuweisen bzw. abzusichern. Fassaden wie Fensterelemente müssen hinsichtlich ihrer Standsicherheit gegen Wind- und Soglasten, Schlagregendichtigkeit sowie Luftdichtigkeit geprüft werden.

Neben der klassischen Prüftätigkeit erstellt die GiB umfangreiche Schallschutzkonzepte für private oder öffentliche Bauherren von Wohnanlagen, Pflegewohnheimen und Schulen sowie für den Gewerbebau. Um die gesetzlich vorgeschriebenen Schallschutzeigenschaften auch in der Praxis zu erreichen, übernimmt die GiB außerdem baubegleitende Objektüberwachungen am Projekt.

Im Bereich Brandschutz bietet die GiB ebenfalls baubegleitende Objektüberwachung an, derzeit z. B. bei einem Großauftrag am Flughafen Frankfurt im Rahmen der Erweiterung des Terminals 3, Flugsteig G. Die Erstellung von Brandschutzkonzepten, wie Bauteilbewertungen für Neu- und Altbausanierungen, vervollständigen das Tätigkeitsfeld der GiB-Brandschutzingenieure. Die langjährige Erfahrung und Kompetenz im Bereich bauliche Brandschutzlösungen für Bestandsbauten war ausschlaggeben für die sichere Sanierung des Klinikums Bogenhausen in München. Hier bewerte die GiB zunächst die seit über 40 Jahren bestehenden Flucht- und Rettungswegkonstruktionen mit Hilfe von Großbrandprüfungen im Labor, und entwickelte daraufhin ein passendes Sanierungskonzept.

Einen großen Teil der GiB-Baudienstleistungen nimmt mittlerweile der Bereich Tragwerksplanung/Statik ein. Mehr als 25 Fachplaner und -planerinnen erstellen Standsicherheitsnachweise in den Bereichen Fassadenbau, Innenausbau, Stahl-/Alukonstruktionen, Glasbau oder auch Holzbau. Spezialkonstruktionen, wie 3D-Freiform-Dächer/-Fassaden oder Photovoltaik-Freifeldanlagen im In- und Ausland, gehören zum Leistungsbild der GiB-Statiker. Nicht nur die rein rechnerische Bemessung nach nationalen wie internationalen Standards ist hier die Herausforderung, sondern zudem die praktische Durchführung der Bauteilprüfungen in den GiB-Laboren bzw. bei den Bauobjekten direkt vor Ort.

Im Bereich Stahlleichtbau führte die GiB in den letzten Jahren einige gemeinsame Forschungsprojekte mit verschiedenen Hochschulen durch. Auch die Fraunhofer-Gesellschaft ist Partner der GiB. Ziel ist es, baunahe und anwendungsorientierte Forschung zu betreiben, um Innovationen für die regionale und überregionale Bauindustrie im Bereich Bau-/Ausbausysteme zu entwickeln und zu generieren. In diesem Zusammenhang sind bereits weitere Forschungsaktivitäten im Bereich „Anwendungsorientierte Systementwicklung“ geplant bzw. angelegt.

„Mit dem Neubau des modernen Forschungs- und Entwicklungszentrums der GiB werden die baunahen Dienstleistungsangebote und Prüfmöglichkeiten entscheidend erweitert, sodass sich die GiB für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet sieht.“, so der Geschäftsführer der GiB, Prof. Dipl. Ing Klaus Lang.

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